Sphärisches +
Irdisches
Orgelkonzert Probsteikirche Gelsenkirchen
Sonntag, 23. Oktober 2005, 19.30 Uhr
Alan Ridout (*1934)
Ritual
Théodore Dubois
(1837-1924):
Fantaisie E-dur (Alexandre Guilmant gewidmet; Nr. 7 der
12 Pièces von 1886)
Prélude g-moll (Nr. 5
der 10 Pièces von 1921)
Michael Führer (*1952):
Basso
ostinato g-moll (1982)
Louis-James-Alfred Lefébure-Wély (1817-1869)
Bolero de Concert, Op. 166 5’
Hans Uwe Hielscher (*1945):
California Wine Suite Op. 40
Cabernet Sauvignon (Fanfares)
Napa Gamay (Invention)
Late Harvest (Rêverie)
Zinfandel (Siciliana)
Sauvignon Blanc (Interludium)
Petite Sirah (Scherzino)
Chardonnay (Pavane)
California Champagne (Toccata)
An der großen Orgel:
Michael Führer (Kantor an Hl. Dreikönige, Neuss)
Alan
Ridout studierte bei Gordon Jacob und Herbert Howells
am Royal College of Music, sowie später bei Peter Racine Fricker, Michael
Tippett und bei dem holländischen Komponisten Henk Badings. Er unterrichtete an
4 Universitäten, darunter Oxford und Cambridge und war über 20 Jahre Professor
am Royal College of Music.
Ritual entstand als Auftragskomposition
anläßlich der Restaurierung der Orgel in St. George's Cathedral zu Perth,
Australien im Mai 1993.
Théodore Dubois, geboren in Rosnay (Marne), studierte ab 1854 am
Conservatoire in Paris. !861 gewann er den Prix de Rome, wo er Liszt begegnete.
1863 zurück in Paris, wurde er Kapellmeister an St. Clotilde, 1869 Chorleiter
an der Madeleine, 1877-1896 dort Organist. 1871-1890 war er Professor für
Harmonielehre und Komposition am Conservatoire, 1896-1905 dann als Nachfolger
seines Lehrers und Freundes Ambroise Thomas Direktor des Conservatoire. Er war
eng befreundet mit César Franck, Camille Saint-Saëns und Charles-Marie Widor
und schrieb zahlreiche Werke, von denen heute neben seiner Harmonielehre
hauptsächlich die über 100 Orgelstücke und wenige Chorwerke aufgeführt werden.
Louis-James-Alfred
Lefébure-Wély vertrat seinen Vater, den Organisten Isaac
François Lefèbre schon im Alter von 8 Jahren und wurde nach dessen Tod 1831
sein Nachfolger an St. Roch in Paris. 1843 verzichtete er auf den Rompreis und
1847 wechselte er an die neue Cavaillé-Coll-Orgel der Madeleine. Durch seine
Improvisationen war er der beliebteste Organist Frankreichs und wurde von
Cavaillé-Coll regelmäßig für Einweihungskonzerte seiner großen Orgeln
verpflichtet. Als 1863 die Orgel in St. Sulpice mit 100 Registern fertig wurde,
wurde er dort Organist bis er 1869 an Tuberkulose starb.
Hans
Uwe Hielscher studierte Kirchenmusik in Detmold und weiter
Orgel in Paris und Rouen, sowie Turmglockenspiel in Holland. Seit 1962
unternahm er zahlreiche Orgelkonzertreisen in alle Erdteile und spielte bei
vielen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen. Seit 1979 wirkt er als Organist
und Carillonneur an der Ev. Marktkirche Wiesbaden. Er schrieb u.a. Bücher über
Alexandre Guilmant und über Berühmte Orgeln der USA. Die 1991 entstandene
California Wine Suite ist dem kalifornischen Organisten Dr. Frank Herand
gewidmet.