Neuß-Grevenbroicher
Zeitung, Donnerstag 29. Oktober 2009, C4
Finnischer Orgelherbst
NEUSS (Nima) Fast schon traditionell reiht sich die Deutsch-Finnische Gesellschaft NRW in den Orgelherbst an der Klais-Walker-Orgel der Pfarrei Heilige Dreikönige in Neuss ein. Das führt immer auch zu einer Begegnung mit zeitgenössischen finnischen Musikern. Diesmal war Riikka Viljakainen, Organistin in Tampere, zu Gast in Neuss. Sie hat 1999 ihr Diplom an der Sibelius-Akademie in Helsinki absolviert und anschließend einige Jahre ihre Studien an der Musikhochschule Hamburg vertieft. Internationale Beachtung erreichte sie in etlichen internationalen Wettbewerben. Die Neugier des Neusser Fachpublikums hielt sich allerdings in engen Grenzen: Knapp zwei Dutzend Zuhörer verteilten sich im großen Kirchenraum, als Riikka Viljakainen zunächst Felix Mendelssohn Bartholdy einstimmte. Dann wandte sich die Organistin Fahnenträgern finnischer Musikkultur zu. Dazu gehört auch der deutsche Mendelssohn-Schüler Conrad Greve, der früh nach Finnland auswanderte und hier seine vierstimmige „Fuga“ komponierte. Das Thema war zwar nicht gerade originell, das kunstvoll aufbauende Spiel der Finnin konnte aber gefallen. So richtig zur Geltung kam die versierte Konzertorganistin Viljakainen aber erst im „Prélude et danse fuguée“ des Franzosen Gaston Litaize. Diesem Finale schloss sich als Zugabe eine Improvisation über ein finnisches Lied an und ließ manchen Besucher von Heimat träumen.