Südamerika-Reise 13. 12. 2021 – 12. 4. 2022
Chile: ... Chiloe – Patagonien - Puerto Varas – Argentinien – Buenos Aires – Bolivien - Brasilien
1. Chile: Santiago + Valparaiso, 14. - 22. 12. 2021
Nachdem ich bei meiner ersten Amerikareise schon Erfahrungen mit der Corona-Pandemie machen konnte, waren seit Juni 2020 für mich nur kleinere Reisen möglich: im Sommer war ich mehrere Monate mit meinem Vater in Österreich und im November 2021 mit meiner Frau auf den Spuren Jesu erstmals eine Woche in Israel. Nachdem wir am 12. Dezember den 95. Geburtstag meines Vaters gefeiert hatten, flog ich am 13. über Frankfurt und Houston nach Santiago de Chile. Wegen einer zu erneuernden Instrumentenbeleuchtung starteten wir in Frankfurt erst um 14.30 Uhr und als wir über Nordisland und bei Nuuk über Grönland flogen, war es dunkel. Erst über Labrador wurde es wieder hell und wir landeten eine Stunde vor Sonnenuntergang nach 12stündigem Flug in Houston. In der Nacht flogen wir der Westküste Südamerikas entlang nach Chile, wo wir um 9 Uhr (13 Uhr deutscher Zeit) am 14. landeten. Nach den Einreiseformalitäten inclusive meinem 3. PCR-Test innerhalb von 4 Tagen fuhr ich per Bus und Metro zu meiner Unterkunft in La Reina. Am 15. stieg ich mit meiner Gastgeberin von der Puente Nilhue im Mapoche-Tal fast 1000 Höhenmeter zum Alto del Naranjo (1876m). Nachdem wir die Aussicht auf Santiago und zum Cerro el Plomo genossen hatten und wieder zum Auto abgestiegen waren, fuhren wir die Kurven hinauf nach El Colorado auf 2770m über Farellones, wo wir zahlreiche Kondore sahen. Später bekam ich im Jumbo-Supermarkt deutsches Schwarzbrot. Dinkel und Paranüsse suchte ich vergebens. Am 16. ging ich durch das Zentrum Santiagos und bekam eine neue Speicherkarte für's Handy. Am 17. genoss ich das Konzert Pasión Barroca, ein Streicherensemble + Sängerin. Am 18. besuchten wir Los Domenicos, dann eine Hochzeit in San Ignacio, bei der ich mich mit Jaime Carter unterhielt, der am Abend ein Weihnachtskonzert mit hervorragendem jungen Chor in San Francisco leitete.
Am 19. fuhr ich per Metro + Bus nach Valparaiso, wo ich oberhalb San Luis in einer alten Villa ein Zimmer mit schöner Aussicht gebucht hatte. Leider war ich zu spät um das sonntägliche Orgelkonzert in der Catedral Anglican zu hören. Nachmittags ging ich durch die steilen Gassen der Umgebung mit vielen bemalten Fassaden und schönen Vorgärten ins Zentrum. Am 20. fuhr ich nach Vina del Mar und besichtigte das Moseo Fonck. Zurück ging ich meist an der Küste entlang zu Fuß, den Ester entlang, dann vorbei am Castillo Wulff, wo gerade eine Probe mit klassischer Musik stattfand und an den Stränden genossen meine Füße den warmen Sand. Am 21. ging ich durch's Hafenviertel und konnte kurz die originale aber desolate Cavaillé-Coll Orgel in Sagrados Corazones sehen, bevor ich nochmals den Strand der Caleta Portales genoß. Am 22. fuhr ich zurück nach Santiago und ging abends mit Jenny + Freundin in den Gottesdienst der La Trinidad Church.
2. nach Süden: Los Ángeles – Pucón – Entre Lagos – Puerto Varas, 23. 12. 2021 – 4. 1. 2022
Am 23. nahm ich den Bus nach Los Ángeles. Am 24. besuchte ich die Wasserfälle des Laja, telefonierte mit meiner Familie und nahm am Weihnachtsessen meiner Gastfamilie in Los Ángeles teil. Am 25. fuhr ich per Anhalter hinauf zur Laguna del Laja und weiter vorbei am Vulkan Antuco und Sierra Velluda zu einer Hacienda mit ca. 1000 Tieren auf einer Hochebene von 1460 Metern nahe der Argentinischen Grenze. Am 26. unterhielt ich mich auf der Busfahrt nach Pucón lange mit einer in der Schweiz geborenen Chilenin. Am 27. wurde ich zum Anstieg des Vulkans Villarrica mitgenommen und stieg zu guten Aussichtspunkten nahe der Seilbahn. Danach ging ich an den Strand des Lago Villarrica, fand die Vulkanasche aber nicht angenehm. Am 28. fuhr ich mit 3 Bussen über Villarrica, Valdivia und Osorno nach Entre Lagos. Leider bekam ich am 29. erstmals Wolken, so dass ich die geplante Bergtour verschob und stattdessen Aguas Calientes besuchte. Am 30. nahm mich eine Großfamilie mit nach Antillana und zum Krater am Volcán Casablanca. Da der Gipfel in Wolken war, lohnte sich es nicht, weiter aufzusteigen. Am 31. fuhr ich über Osorno, wo mir Peter Kliegel viel von seiner verdienstvollen Arbeit zeigte, nach Puerto Varas. Nach Telefonaten mit meiner Ulla und unseren Töchtern feierte ich mit den Hostelbewohnern ins Neue Jahr hinein. Auch am 1. Januar setzte sich der Landregen fort, so dass ich nur am Nachmittag nach Frutillar fuhr. Am 2. spielte ich in einem Restaurant in Frutillar 2 Stunden auf einem alten Klavier. Nachdem sich das Wetter gebessert hatte, fuhr ich nach Puerto Octay, unterhielt mich mit Seglern im Yachthafen und fuhr, nachdem ich den Aussichtspunkt am Friedhof genossen hatte nach Las Cascadas, wo ich wie viele Chilenen zum imposanten Wasserfall wanderte. Per Autostop ging's zurück nach Puerto Varas. Den 3. verbrachte ich größtenteils in Puerto Montt, wo ich vergeblich nach einer Kamera suchte, denn meine Panasonic-Videokamera war ausgefallen und lieferte kein Bild. Glücklicherweise funktionierte meine Kamera am Abend wieder.
3. Chiloe – Caretera Austral, 4. – 15. 1. 2022
Am 4. Januar fuhr ich zunächst nach Puerto Montt, um dort die Fähre für den 7. zu buchen, was im Internet nicht geklappt hatte. Nach einer Stunde hatte ich den Fahrschein und fuhr per Bus und Fähre nach Castro auf der schönen Insel Chiloe. Am 5. spielte ich im dortigen Centro cultural etliche Stunden auf einem guten Yamaha-Flügel und besichtigte die berühmten Holzkirchen in Dalcahue, Nercón, Vilupulli und Chonchi. Inzwischen war das Wetter so gut geworden, dass auch die Berge des Festlands sichtbar waren. Am 6. fuhr ich zurück nach Puerto Montt mit 5stündigem Wander-Aufenthalt in Ancud. Am 7. spielte ich in der Iglesia Luterana in Puerto Montt 2 Stunden auf der Kleuker-Orgel, genoß die Aussicht von der 19. Etage der Mall und buk mir ein Rosinenbrot für die nächste Woche. Dann ging ich zur Fähre, mit der ich über Nacht nach Chaitén fuhr. Am 8. ging's per Bus von dort bis nach Villa Santa Lucia und auf der Ladefläche eines Pickup mit guter Aussicht nach Púyuhuapi. Am 9. wurde ich zum Queulat-Nationalpark mitgenommen und wanderte zu den Aussichtspunkten auf den berühmten Gletscherbruch Ventisquero Colgante und zur Laguna Témpanos. Abends ging ich in Puyhuapi noch den Sendero Los Candelos. Am 10. wurde ich nach Coyaique mitgenommen. Am 11. ging's per Bus nach Cerro Castillo und hinauf zur Laguna Castillo mit schöner Aussicht auf den dorthin abbrechenden Cerro Castillo, Fernblick zum großen Lago Buenos Aires und viele eindrucksvolle Berge. Am 12. besichtigte ich Paredón de las Manos, vorzeitliche Handabdrücke auf Felsen, mit Museum in der ehemaligen Schule von Cerro Castillo. Anschließend ging und fuhr ich zu Aussichtspunkten am Rio Ibanez. Von dort nahm mich ein chilenisches Paar nach Puerto Ibanez am Lago de Buenos Aires mit und nach einem Gang durch den Ort fand ich Chilenen, mit denen ich zum Salto des Ibanez und über die X-723 am Canyon des Rio Claro und dem schönen Lago Central und anderen Seen entlang zurück nach Cerro Castillo fuhr. Am 13. wurde ich nach vergeblichen Autostop-Versuchen vom Bus nach Puerto Tranquilo mitgenommen, mußte dabei aber über 2 Std. stehen. Ich fand dort nach etlichen Absagen eine günstige Unterkunft und wanderte noch, bis der langsam einsetzende Regen mich zur Umkehr brachte. Am 14. bekam ich einen Platz in einem der Ausflugsboote zu den berühmten Kalksteinformationen. Anschließend stieg ich zu einem Aussichtspunkt und am Nachmittag bekam ich einen Sitzplatz im Bus am Westteil des Lago Buenos Aires entlang nach Cochrane, wo ich in einem Hostal unterkam. Am 15. fand ich nach 2 Stunden eine Mitfahrgelegenheit nach Tortel und bekam trotz Aussagen, die Fähre nach Puerto Natales sei ausgebucht, am Abend einen Platz auf der Fähre.
4. Patagonien, 16. – 27. 1. 2022
Am 16. Januar ging's mit der Fähre von Tortel durch den Canal Messier, vorbei am Wrack San Leonidas dann ein Blick in den Canal Adalberto, als Höhepunkt zum einzigen Ort des Tages: Puerto Edén. Nach schönen Wasserfällen und Wolken westlich der Isla Angle wurde im breiten Canal Concepcion windiger. Nach durchfahrener Nacht wachten wir im Naturschutzgebiet Alacalufes auf und begegneten ab Estrecho de Collingwood auch anderen Schiffen. Nach dem schönen Paso Morla Vicuna bogen wir dann unerwartet in den am Ende recht eng werdenden Canal Santa Maria ein, nach dem sich dann die eindrucksvolle Landschaft weitete und wir durch den Golfo Almirante Montt ins sonnigere Puerto Natales einliefen. Dort hatte ich für 5 Tage ein ruhiges Quartier mit schöner Aussicht, von dem ich dann am 18. meinen ersten Busausflug zum beliebten Naturpark Torres del Paine machte und hinaufstieg zum unübertrefflichen Mirador des Torres. Am 19. versuchte ich vergeblich per Autostop zur Laguna Sofia zu kommen und erwanderte mir stattdessen den Ort, wo unsere Fähre noch lag. Am 20. ging's mit dem Bus über herrliche Aussichtspunkte nach Pudeto und dort mit dem Catamaran zur Lodge Paine Grande. Von dort ging ich zunächst nach Nordwesten bis ich Aussicht zum Lago Grey und zur Laguna Los Patos hatte, dann zurück und am Lago Skottsberg entlang in Richtung Cuernos del Paine, bis ich zum Catamaran zurück musste. Dabei begegnete ich den Brüdern Senoret, die vom Dreitausender Cerro Paine Grande herunterkamen, der mich besonders beeindruckte. Am 21. spielte ich auf einem neuen Klavier in der Stadtverwaltung von Puerto Natales und am 22. ging's mit dem Bus nach Punta Arenas. Am 23. bekam ich ein Fahrrad geliehen und fuhr damit zum Hafen und durch die Stadt, wo ich 2 Orgeln sah, die aber nicht spielbar waren. Am 24. besichtigte ich Fuerte Bulnes auf einer schönen Halbinsel mit gutem Rundblick auf die verschiedenen Teile der Magellanstraße. Am 25. flog ich (mit 5stündiger Verspätung) in einer 20sitzigen Propellermaschine mit Blick auf Porvenir und auf Ushuaia nach Puerto Williams auf der südlich von Feuerland gelegenen Isla Navarino, wo es leider regnete. Am 26. waren die Wolken hochgestiegen, so dass ich hinaufstieg und vom Cerro la Bandera einen guten Blick auf Puerto Williams und die argentinische Seite Feuerlands hatte. Um die Dientes de Navarino besser zu sehen stieg ich auf einen weiteren Gipfel, wo mich eisiger Wind und beginnender Regen bald wieder heruntertrieb. Den Nachmittag verbrachte ich mit einem chilenisch-australischen Segler, den ich beim Hinflug kennengelernt hatte. Am 27. flog ich bei wenig Sicht zunächst zurück nach Punta Arenas und am Abend mit excellentem Blick auf Torres del Paine, Fitz Roy und zahlreiche großflächige Gletschergebiete, sowie über Chiloe nach Puerto Montt.
5. zurück in der Mitte Chiles: Puerto Varas, Concepción, Santiago, 28. 1. – 4. 2. 2022
Nachdem ich im Jumbo meine Vorräte aufgestockt hatte, ging's am 29. wieder nach Puerto Varas, wo jetzt auch schönes Wetter war. Am 30. fuhr ich hinauf zum Refugio Osorno und erkundete per Sessellift das nur teilweise unter den Wolken sichtbare Gelände. Am 31. nutzte ich dann erstmals meine Steigeisen und stieg über Gletscher und steile Lavahänge 7 Stunden hinauf zum Gipfel, machte allerdings kurz davor kehrt, da ich mich ohne Pickel und Eishammer nicht das steile oberste Eisdach hinauf traute. Am 1. Februar fuhr ich per Bus nach Petrohue, nahm an einer halbstündigen Bootsfahrt auf dem Lago Todos los Santos teil, besichtigte den Salto de Petrohue und fuhr per Anhalter weiter nach Cochamo und über die dort noch sehr schlechte Carretera Austral nach Puelche, und von dort per Fähre und Bus über Puerto Montt wieder zurück nach Puerto Varas. Am 2. brachte mich ein sehr bequemer neuer Bus über Osorno und Temuco nach Concepción. Am 3. ging's weiter nach Santiago und am 4. da keine Busse über die Grenze fuhren, per Flugzeug nach Mendoza in Argentinien.
6. Argentinien: Mendoza – Penitentes – Bariloche, 4. - 14. 2. 2022
Nachdem ich Geld gewechselt, eine argentinische Simkarte gekauft und nach mehreren Stunden Chat mit Claro auch zum funktionieren gebracht hatte, sah ich mir die Stadt mit vielen schönen Plätzen an und konnte am 5. nach der Abendmesse in San Francisco etwas Orgel spielen. Am 6. fuhr ich mit dem Bus nach Las Cuevas kurz vor der chilenischen Grenze und übernachtete in Los Penitentes. Am 7. wollte ich auf den Cerro Penitentes. Leider war es nicht gelungen, einen Transfer zu organisieren, so ging ich zunächst über eine Stunde zum Ausgangspunkt des Wegs nach Grajales. So kam ich bis zur festgelegten Umkehrzeit in steilem Gelände nur bis 4000m, mir fehlte eine Stunde bis zum Gipfel, aber ich hatte doch schon schöne Aussicht auf den Aconcagua und andere Berge. Am 8. brachte mich der Bus zurück nach Mendoza und vom 9. auf den 10. fuhr ich in 20stündiger Busfahrt über Neuquen nach Bariloche. Am 11. fuhr ich von Villa Catedral per Seilbahn + Sessellift hoch, genoß die Aussicht über das Seengebiet und die Berge und ging dann den anspruchsvollen Weg um den Cerro Catedral Norte herum und vorbei an Laguna Schmoll zum Refugio Frey. Nach Essen, Gesprächen + Fotos mit jüngeren Wanderern stieg ich zum Lago Gutiérrez ab. Am 12. nahm ich an einer Bustour vorbei an 7 Seen nach Villa La Angostura + San Martin de los Andes teil. Am 13. wanderte ich durch eindrucksvollen Urwald auf den Cerro LlaoLlao und den Cerro Campanario. Am 14. fuhr ich per Seilbahn auf den Cerro Otto mit dem besten Rundblick.
7. Provinz Santa Cruz (argentinisches Patagonien): Perito Moreno – Chaltén – Calafate, 15. - 27. 2. 2022
Am 15. fuhr ich mit dem Bus nach Perito Moreno. Am 16. nahm ich an einer Excursion zu den Cuevas de Manos mit Wanderungen durch den Canyon und die Tierres colorantes teil. Am 17. fuhr ich nach Chaltén und stieg gegen Abend von der östlichen Brücke über den Rio de las Vueltas zwischen den Felsen, an denen etliche Kletterer übten, hinauf und nach einer guten Runde über den südlichen Weg zurück. Am 18. ging ich zum Mirador des Condores und über die Hügel zum Ausblick der Adler, und danach ging ich bei schlechter werdendem Wetter in Richtung Tumbado, drehte aber nach 2 Stunden bei beginnendem Regen auf 800m um. An den folgenden Tagen gab es mehr Regen und am 19. konnte ich mit Javier aus Buenos Aires etliche Stunden ein Keyboard im Conservatorio nutzen. Am 21. war wieder gutes Wetter, ein Taxi brachte uns nach El Pilar und wir wanderten vorbei am Mirador des Piedras Blancas und dem Zeltplatz Poincenot zur Laguna Sucia und nach heikler Flussquerung hinauf in Richtung Mojon Rojo, kamen aber nur bis zur geräumigen Cueva, von der wir schöne Aussicht auf Fitz Roy, den Glaciar Rio Blanco und die Laguna de los Tres hatten. Zurück gingen wir an der Laguna Capri vorbei nach Chalten. Am 22. besuchte ich bei excellenter Sicht den Mirador Cerro Torre, sowie Dos Condores und am Mirador de Los Condores konnte ich diese majestätischen Vögel auch beobachten. Am Abend ging's dann per Bus vorbei am Lago Viedma nach El Calafate. Dort nahm ich am 23. am Ausflug zum Glaciar Perito Moreno, mit Bootsfahrt und ausgiebigem Rundgang zu den Balcones teil. Am 24. gab's dann eine Tour mit Ausritt, Schafschur und gutem Essen an der Estancia Nibepo Aike. Abends spielte ich eine Stunde im Shakleton zur Freude der Gäste auf dem E-Piano und hörte anschließend Rocío Frias (Gesang + Gitarre) und Joaquín Carjaval (Bandoneon / Gitarre) mit argentinischer Musik. Am 25. nahm ich an der Kreuzfahrt über den Lago Argentino zu den großen Gletschern Upsala und Spegazzini teil. Am 26. hörte ich nach etlichen Einkäufen, Wäsche + Friseur ein Konzert in der Iglesia Santa Teresita mit Streichern, sehr guter Flöte und einer excellenten Pianistin am E-Piano. Die klassischen Stücke waren schlecht, aber die argentinischen dafür um so besser. Am 27. besuchte ich das von vielen Gästen empfohlene Glaciarium mit beeindruckendem Video vom Zusammenbruch der Gletscherbrücke, die vor wenigen Jahren den Südarm des Lago Argentino blockiert hatte.
8. Buenos Aires, 28. 2. - 5. 3. 2022
In der Nacht vom 27. zum 28. Februar flog ich nach Verspätung durch Reparatur eines Motors nach Buenos Aires. Am Nachmittags besuchte ich Maria Cutolo, die bis 1984 wie ich bei Hugo Ruf in Köln Cembalo studiert hat. Am 1. März besuchte ich mit Javier den Organisten Matías Sagreras an der berühmten Mutin-Orgel von Santisima Sacramento und nachdem ich dort ausführlich gespielt und wir einen Kaffee getrunken hatten, die Walcker-Orgel in Santo Domingo. Javier zeigte mir danach die Stadt, die an diesem Tag von der Eröffnung der Legislaturperiode im Parlament geprägt war. Am 2. führte er mich durch seine Catering-Firma und wir spazierten durch Tigre. Am 3. war ich nochmals bei Maria und wir zeigten Javier und seinem Bruder ihre 4 Tasteninstrumente. Am 4. kam Regina, die für mich ein großes Dinkelbrot gebacken hatte zu Maria, wir erzählten und spielten viel und ich spazierte mit Maria um den Lago de Regatas, bevor ich mich nach dem Abendessen verabschiedete. Am 5. holte mich Javier zu einem ausführlichen Barbecue bei seinem Onkel ab und brachte mich zum Aeroparque, von wo ich nach Cordoba flog.
9. Argentiniens Nordwesten: Cordoba – Tucuman – Tafi del Valle – Salta – Tilcara – La Quiaca, 6. - 16. 3. 2022
Am 6. März gab's Regenwetter und ich besichtigte viele Kirchen Cordobas. Während es im alten Zentrum sehr ruhig war, gab's um die neugotische Herz-Jesu-Kirche viel Betrieb. Am 7. flog ich nach Tucuman, wo das von mir gebuchte Airbnb unauffindbar war und ich in einem Hotel unterkam. Am Nachmittag regnete es dermaßen, dass viele Straßen zu Bächen wurden und es oft nicht möglich war, trockenen Fußes zur anderen Seite zu kommen. Nach den Abendmessen blieb ich noch mit Pablo an der Orgel der Catedral. Am 8. stimmte ich mit Nadal die Zungen der Walcker-Orgel in Corazón de Maria und nachdem ich ihm noch etliche Stücke vorgespielt hatte, brachte er mich zum Bus-Terminal und ich fuhr nach Tafi del Valle. Dort wanderte ich 500 Höhenmeter zur Antenna mit guter Aussicht und fand beim Abstieg einen Menhir. Am 9. besichtigte ich die Menhire-Sammlung in El Mollar, sah freie Pferde + Lamas, sowie das Museo Jesuitico in Tafi und wanderte den Rio Tafi entlang zur Casa Duende. Am 10. fuhr ich mit dem Bus nach Quilmes, dann nahm mich ein Paar aus Cordoba mit zu den Ruinen. Auf der Fahrt nach Cafayate hatten wir mehrere Flüsse zu queren, die durch den Regen angeschwollen waren. Am 11. nahm ich an einer Tour durch die Quebrada de las Conchas teil, bei der besonders die gute Akustik des Anfiteatro beeindruckte. Per Bus fuhr ich weiter nach Salta. Dort fand am 12. eine Parade statt. Ich konnte die Orgeln in der Catedral und in La Merced kennenlernen, beide aber in schlechtem Zustand mit vielen fehlenden Tönen. Dazwischen wanderte ich auf den Aussichtsberg San Bernardo. Am 13. fuhr ich nach Purmamarca, sehr touristisch mit farbenreichen Bergen. Am 14. fuhr ich weiter nach Tilcara, wo ich auf den Cerro de la Cruz und oberhalb der Garganta del Diablo bis auf 2000m stieg, bevor ich die Schlucht besuchte und zum Wasserfall ging. Am 15. fuhren wir am Wendekreis des Steinbocks vorbei und ich nahm an einem fünfstündigen fast 10 km langen Trekking im Höhenbereich 3575-4345m am Hornocal 14 Colores teil und übernachtete in Humahuaca. Am 16. traf ich dort ein Paar aus Bordeaux, welches ich schon in Purmamarca kennengelernt hatte, wir fuhren mit dem Bus nach La Quiaca, fanden dort eine einfache Unterkunft, bekamen einen PCR-Test und besorgten die notwendigen Papiere für die Grenzüberquerung. Am 17. gingen wir über die Grenze nach Bolivien und ich fuhr nach Potosí.
10. Bolivien: Potosí – Sucre – La Paz, 17. - 24. 3. 2022
Am 18. März wanderte ich in die Altstadt von Potosi und erhielt eine Führung durch die Kathedrale mit Turmbesteigung. Am Nachmittag fuhr ich weiter nach Sucre, wo sich Roberto, der Gründer von Los Masis um mich kümmerte und ich kaufte mir ein neues Handy, da sich bei meinem Moto4 die Batterie so aufgebläht hatte, dass es nicht mehr funktionierte und ich hier keine bekommen konnte. Am 19. spielte ich das Klavier bei Los Masis und die gute alte Orgel in St. Clara. Am 20. fuhr ich mit einem Bus, den Gabriela organisiert hatte zum Fest nach Tarrabuco mit farbenreichem lokalem Markt und Umzügen mit vielen Tänzern und Musikern. Am 21. wurde mein abgebroches Stück vom Schneidezahn ergänzt, ich sah im Museo de la Libertad ein Cembalo, genoss den Ausblick vom Dach des Klosters Felipe Neri, hörte eine Probe der Panflöten von Los Masis und spielte ihnen noch mehrere Stunden am Klavier vor, bevor mich Roberto zum Nachtbus nach La Paz brachte. Am 22. kam ich dort morgens an und schloss mich mit einem irischen Paar einer sehr guten Red-Cap Stadtführung an, bei der wir viel zum Witches Market und zur Politik der letzten Jahrzehnte erfuhren. Für den 23. hatte ich ein Taxi bestellt, welches mich und meinen Mitbewohner über die teils überschwemmte Gravel Road hinauf zum Chacaltaya brachte, wo wir über den Grat bis zum Gipfel auf 5366m hinaufstiegen. Die Wolken begrenzten die Sicht auf die weiteren Gipfel, aber der Blick auf La Paz und den Titicacasee war gut. Am 24. nahm ich den Bus nach Copacabana und genoss die schöne Landschaft am Titicacasee. Auf der Rückfahrt sah ich viele Sechstausender.
11. Uyuni – Cochabamba – Santa Cruz, 25. 3. - 2. 4. 2022
Am 25. fuhr ich per Bus nach Oruro und weiter nach Uyuni, wo ich eine 3tägige Gruppentour gebucht hatte. Am 26. besuchten wir den Eisenbahn-Friedhof, dann die Salz-Manufaktur in Colchani. Den Nachmittag verbrachten wir mit interessanten Foto-Aktionen auf dem Salar de Uyuni. Am 27. fuhren wir nach San Cristobal, wo wir die Kirchtürme bestiegen, dann zum Rocks Valley, machten die Mittagspause nach 195km auf 4545m Höhe in Sichtweite zur Laguna Pastos Grandes, dann zu 2 Seen mit zahlreichen Flamingos, weiter zum Rock Tree, dann zur roten Laguna Colorada, zu den Fumarolen am Sol de Manana und übernachteten nach 338 km (davon 242 unbefestigte Piste) an den heißen Quellen (die wir nach dem Abendessen auch nutzten) bei Piedra in der Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa. Am 28. ging's zunächst in die Desierto Salvador Dali, dann bis auf 4942m hinauf und über Villa Mar, Italia Perdida und die Laguna Negra mit Lamas und vielen Vögeln nach San Cristobal und zurück nach Uyuni. Am 29. nahm ich den Bus nach Oruro und weiter nach Cochabamba. Am 30. fuhr ich mit Ricardo die schlechte Gravelroad hinauf zum Mirador und zur Laguna Wara Wara. Nachmittags ging ich durch die Innenstadt. Am 31. fuhr ich mit dem Bus hinunter nach Santa Cruz. Nachdem ich am 1. April die Stadt erkundet hatte, ging's am 2. per Colectivo nach San Javier, wo ich die Kirche besichtigte und mich über die Misiones informierte.
12. Brasilien: Rio de Janeiro – Salvador de Bahia, 3. - 12. 4. 2022
Am 3. April flog ich über Sao Paulo nach Rio de Janeiro. Am 4. wanderte ich die Copacabana entlang und ging gegen Abend durch das Babilonia-Viertel zur Pedra do Urubu, kam aber dann im Militär-Gebiet herunter, wo ich registriert werden musste. Am 5. fuhr ich mit der Seilbahn auf den Zuckerhut, genoss die gute Aussicht und ging vom Urca aus durch den Wald an den Fuß des Felsens. In der Stadt besuchte ich mehrere Kirchen. Am 6. ging's mit der Zahnradbahn auf den Corcovado mit der Christusstatue. Teilweise war die Sicht auf die Innenstadt durch Wolken eingeschränkt. Am 7. ging ich über die Escadaria Selarón zum Parque das Ruinas, mit Aussicht auch vom Garten des Museu da Chácara do Céu und wieder hinunter ins Zentrum. Nachdem ich per Bus nach Ipanema gefahren war, wurde mir dort meine Bauchtasche mit Videokamera und Pass entwendet ohne dass ich es merkte. Nach der Verlustmeldung bei der Touristenpolizei erhielt ich am 8. morgens beim Deutschen Konsulat einen Reiseausweis als Passersatz, mit dem ich dann über Sao Paulo nach Salvador de Bahia flog. Am Abend genoss ich am Platz vor der Kirche Nossa Senhora da Saude brasilianische Spezialitäten. Am 9. besichtigte ich San Francisco, die Catedral Basilica und die Ausstellung im Erzbischöflichen Palast, bevor ich mit dem Elevador Lacerda zum Mercado Modelo und den Hafenanlagen herunterfuhr. Am 10. hörte und sah ich die Prozession mit richtigen Palmzweigen und besuchte die Messe in der Catedral. Nachmittags ging ich durch die Altstadt bis zur Ladeira da Soledade und besuchte das Museo do Mar über den Weltumsegler Aleixo Belov. Abends wurde mir mein Handy aus der Hosentasche entrissen, was natürlich wieder einen Besuch bei der Touristenpolizei nötig machte. Nachdem ich die für den Rückflug nötigen Papiere kopiert hatte, machte ich am 11. einen Strandspaziergang mit Baden und Fisch essen in Itapua. Am 12. trat ich den Rückflug über Sao Paulo nach Zürich an, von wo ich am 13. zurück nach Düsseldorf flog.